Zum einen durch schnödes Nachdenken, so seltsam das vielleicht klingt. Als allererstes im Schreibprozess überlege ich mir, welche Themen mich überhaupt interessieren würden und worauf ich Lust hätte, zu schreiben. Also zum Beispiel eine Geschichte über eine Musical-AG oder einen Roadtrip oder eine Werft für Segelboote. Danach frage ich mich, welche Charaktere ich brauche, um die Geschichte erzählen zu können. Wie müssen sie drauf sein, was müssen sie erlebt haben und was sollen sie im Verlauf der Handlung lernen? Was muss passieren, damit sie sich weiterentwickeln? Und so weiter und so fort. So stricke ich nach und nach die Story zusammen. Zum anderen fliegen Ideen mich aber auch einfach an, ohne dass ich sagen könnte, woher sie kommen. Oftmals passiert das während des Schreibens oder wenn ich in der U-Bahn sitze und Musik höre. Ungünstig ist es immer, wenn eine Idee mich anfliegt, wenn ich kurz vorm Einschlafen bin. Denn dann bin ich sofort wieder hellwach und greife schnell zu meinem Handy, um sie aufzuschreiben. Ich glaube nämlich, dass die Idee zur nächsten Autorin/zum nächsten Autor weiterfliegt, wenn ich sie nicht zu fassen kriege, und das wäre doch sehr schade. Also, für mich. 😊 Inspiration finde ich auch im Alltag. Egal, ob das Filme, Reportagen oder Zeitungsartikel sind, Gespräche, die ich in der U-Bahn oder an der Supermarktkasse mitbekomme, Dinge, die ich aufschnappe oder die mir erzählt werden. AutorInnen sind in der Regel sehr gute BeobachterInnen und ZuhörerInnen und registrieren vieles, was manch anderem uninteressant oder unwichtig erscheint. Übrigens sind das meistens ganz und gar nicht die Dinge, die uns mit der Ankündigung ‚Mir ist was passiert, darüber könntest du ein Buch schreiben‘ erzählt werden. 😊
Ich habe eine super Idee für ein Buch. Kann man dich engagieren, damit du sie umsetzt?
Nein, das geht leider nicht. Ich kann nur über etwas schreiben, auf das ich auch wirklich Lust habe, und das muss ich mir schon selbst zusammenschustern. Auftragsarbeiten übernehme ich nicht.
Ich habe ein Buch geschrieben. Würdest du es mal lesen und mir Tipps geben? Und wie finde ich einen Verlag?
Mir fehlt leider die Zeit, um dein Manuskript zu lesen, und darüber hinaus wäre es mir auch viel zu viel Verantwortung, deinen zukünftigen Weg als AutorIn zu beeinflussen. Ich finde es großartig, dass du schreibst und kann dich nur dazu ermutigen, weiterzumachen. Lass dich nich feddichmachen, auch wenn es Phasen gibt, in denen du jeden Satz schlecht findest. Diese Phasen hat jede Autorin und jeder Autor, das kann ich dir versichern. Wenn du es tatsächlich geschafft hast, ‚Ende‘ unter dein Werk zu schreiben, feiere dich erst mal ein paar Wochen lang! Dann lies das Buch noch mal, und noch mal, und noch mal, überarbeite es, mach es besser. Such dir andere HobbyautorInnen zum gegenseitigen Probelesen und lass dir ehrliches Feedback geben. Und wenn du dann, nach mehreren Überarbeitungsdurchgängen das Gefühl hast, dass dein Buch wirklich fertig ist, dann bewirb dich damit bei einer oder mehreren Literaturagenturen, denn die sind dein Weg in die Verlage. Viele hilfreiche Tipps zum Schreiben und zur Verlagssuche findest du bei meiner Kollegin Petra Schier: https://www.petra-schier.de/tipps-fuer-autoren/
Darf ich Probeleserin bei dir werden?
Ich habe einen festen Stamm von Probeleserinnen, die ich schon sehr lange kenne und bei denen ich mich darauf verlassen kann, dass sie mir ihr ehrliches Feedback geben. Für mich ist Probelesen eine sehr persönliche Sache, die viel Vertrauen erfordert.
Werden deine Bücher verfilmt, und wann?
Das wäre sehr schön, aber bislang gibt es keine konkreten Pläne diesbezüglich. Sollte es dazu kommen, werde ich das aber natürlich auf sämtlichen Kanälen bekanntgeben.
Kommst du auch mal zu einer Lesung nach xyz?
Grundsätzlich komme ich gerne überallhin zu einer Lesung, allerdings hoffe ich, ihr versteht, dass ich, wenn ich jede Stadt Deutschlands, Österreichs und der Schweiz abklappern würde, aus Zeitgründen bald gar nichts mehr hätte, was ich vorlesen könnte. Darüber hinaus plane ich zum einen meine Lesereisen nicht selbst und zum anderen lade ich mich bei den Buchhandlungen auch nicht selbst ein, sondern komme, wenn ich eingeladen werde. Wenn du dir also wünschst, dass ich mal in deiner Lieblingsbuchhandlung lese, wende dich am besten an die Buchhändlerin oder den Buchhändler. Wenn sie/er ebenfalls Interesse hat, kann sie/er sich an meinen Verlag Bastei Lübbe wenden. Die entsprechende Ansprechpartnerin dort findest du unter den Kontakten (Link).
Wird es irgendwann mal eine Fortsetzung von ‚Hummeln im Herzen‘/‘Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen‘/etc. geben?
Nein, alle Geschichten sind für mich auserzählt. Es gibt allerdings noch einige Nebenfiguren aus meinen Romanen, bei denen ich mir gut vorstellen kann, dass sie mal eine größere Rolle in einer eigenen Geschichte spielen werden.
Gibt es Knut, den Taxifahrer, wirklich?
Nein, leider nicht. Ich habe zwar schon ein paar verrückte Taxifahrten erlebt, in denen die Fahrer wie Berserker durch die Straßen gebrettert sind, aber keiner von ihnen hatte zur passenden Zeit den passenden Rat für mich parat. Knut ist komplett meiner Fantasie entsprungen, war auf einmal da und weigert sich seitdem beharrlich, zu verschwinden. Er will in jedem Buch mitspielen, und er ist sehr durchsetzungsfähig. Selbst, wenn ich das eigentlich gar nicht vorhabe, taucht Knut früher oder später doch wieder auf. Knut hat übrigens auch keinen Schauspieler oder Serien-/Filmfigur als Vorbild, aber witzigerweise stand er vor ein paar Jahren plötzlich vor mir – in Verkleidung eines Handwerkers, der meine Balktontür reparieren wollte. Es war schon verrückt, der Typ sah genauso aus und hat genauso gesprochen wie Knut in meinem Kopf. Ich wollte ihn gar nicht mehr weglassen.
Warum schreibst du nicht mal einen Krimi?
Weil Krimis mich auch als Leserin wenig bis gar nicht (mehr) interessieren, und ich kann nur schreiben, was ich selbst gerne lesen will. Ich werde bestimmt auch mal in einem anderen Genre schreiben, aber ein klassischer Krimi wird das ganz sicher niemals sein. Und erst recht kein Psychothriller, da hätte ich die ganze Zeit Angst beim Schreiben.
Kannst du mir ein paar Hamburg-Reisetipps geben?
Im Grunde gebe ich in all meinen Büchern Hamburg-Reisetipps, denn die Spielorte zählen auch zu meinen Lieblingsorten in der Stadt: Hafen, Elbstrand, Strandperle, die Fähre von den Landungsbrücken über Övelgönne nach Finkenwerder, das Treppenviertel in Blankenese. Natürlich darf eine Kieztour auf dem Hamburger Berg nicht fehlen, man muss auch mal die Reeperbahn und die Große Freiheit rauf- und runtergelaufen sein. Shoppen geht man am besten in Ottensen und im Schanzenviertel, dort kann man auch hervorragend essen bzw. was trinken gehen. Auch einen Besuch wert ist der Isemarkt in Eppendorf. Franzbrötchen essen ist Pflicht in Hamburg (die für mich besten gibt’s bei der Bäckerei Junge – am besten dort drum bitten, das Franzbrötchen kurz warm zu machen). Kaffee bzw. Tee trinken in Lühmanns Teestube in Blankenese lohnt sich unbedingt, das Café ist mega gemütlich, und der Kuchen sooo lecker. An der Alster ist es auch nett, vor allem an der Alsterperle. Wenn ihr all das abgearbeitet habt, seid ihr bereit für die Geheimtipps: Geht mal durch den Alten Elbtunnel auf die ‚andere Seite‘ und genießt von dort den Blick auf das Hafenpanorama. Wenn ihr kunst- und kulturinteressiert seid, solltet ihr das Gängeviertel aufsuchen. Eine Kanufahrt auf der Alster und den Kanälen ist auch immer nett, und im Entenwerder 1 kann man lecker frühstücken, lunchen oder Kaffee trinken.
Viel Spaß bei eurem Hamburg-Trip. 😊