Ich esse ja sehr gerne thailändisch – genau wie Jens und Merle aus „Glück ist, wenn man trotzdem liebt“. In einer Szene versuchen die beiden, Isa davon zu überzeugen, einen vorher gemeinsam zubereiteten thailändischen Rindfleischsalat zu probieren. Isa wäre nicht Isa, wenn sie sich nicht zieren würde, aber dann traut sie sich doch – und ist völlig hin und weg. Genau wie ich. Ich liebe diesen Salat, weswegen ich ihn heute mal wieder gemacht habe.
Isas Kommentar zu diesem Salat: „Mhm“, murmelte ich und schloss die Augen. Noch nie in meinem Leben waren so viel verschiedene Geschmacksnuancen und Aromen in meinem Mund explodiert. Es war scharf, exotisch, süß und salzig zugleich und durch das gebratene Fleisch sogar gleichzeitig warm und kalt.“ (Glück ist, wenn man trotzdem liebt, Seite 238).
Wer Lust hat, den Salat nachzumachen (ich kann es wirklich nur wärmstens empfehlen) – hier ist das Rezept:
Thailändischer Rindfleischsalat
1 Rindersteak oder 300 g Rindergulasch
1 bis 2 Zehen Knoblauch
2 Schalotten
2 kleine rote Chilischoten (oder eine, wenn man nicht gut scharf essen kann)
1 gute Handvoll frische Minze
1 gute Handvoll frischen Koriander
2 bis 3 Limetten
2 Teelöffel Palmzucker (gibt es im gut sortierten Asialaden als Pulver im Beutel, ansonsten muss man mörsern – wenn man keinen gut sortierten Asialaden in der Nähe hat, kann man auch braunen Zucker nehmen. Oder normalen. Egal, Hauptsache Zucker. J )
1 Handvoll geröstete, ungesalzene Erdnüsse
Fischsauce
Öl (Erdnussöl oder Sonnenblumenöl, nicht unbedingt Olivenöl)
½ Salatgurke
Kirschtomaten (circa 8 Stück)
3 Frühlingszwiebeln
Die Zutaten kann man alle nach Geschmack variieren, das Rezept ist gewissermaßen nur ein Vorschlag und kann ganz nach Gusto abgewandelt werden.
- Mise en Place
– Fleisch in hauchdünne Scheiben schneiden
– Gurke abwaschen, der Länge nach vierteln, die Kerne entfernen und in Scheiben schneiden
– Tomaten abwaschen und vierteln oder in Scheiben schneiden
– Minze und Koriander abwaschen und trocken schleudern, einen Teil der Korianderblätter abzupfen und zur Seite stellen, den Rest grob hacken, dabei die Stiele mitverwenden. Die Minze ebenfalls grob hacken.
– Limetten auspressen.
– Schalotten in feine Scheiben schneiden (dabei den Schluck Wein im Mund nicht vergessen! J ).
– Frühlingszwiebeln in feine Scheiben schneiden.
– Chili in feine Ringe schneiden (wenn man es scharf mag – wenn nicht, sollte man die Kerne und das weiße „Innenleben“ vorher entfernen und nur das äußere Rote verwenden).
– Knoblauch fein hacken (bitte nicht pressen).
- Los geht’s
– Öl in eine Pfanne geben und heiß werden lassen. Die Hälfte des Knoblauchs im heißen Öl leicht anrösten, aber nicht zu dunkel werden lassen. Das Fleisch hinzufügen und scharf anbraten. Pfanne von der Platte nehmen und das Fleisch etwas ruhen lassen, dann mit circa 2 Esslöffel Fischsauce abschmecken
– den Rest des fein gehackten Knoblauchs, Schalotten, Koriander, Minze, Gurken, Tomaten, Frühlingszwiebeln, Erdnüsse und Chili in eine Schüssel geben und vermengen. 2 bis 3 Esslöffel Limettensaft und 1 bis 2 Esslöffel Fischsauce sowie 1 bis 2 Teelöffel Palmzucker hinzugeben, nochmals gut vermengen und ein Weilchen ziehen lassen (maximal 5 Minuten). Probieren. Gegebenenfalls mit Limettensaft, Fischsauce und/oder Palmzucker nachwürzen.
- Anrichten
– Das Fleisch mitsamt der entstandenen Flüssigkeit aus Fischsauce und natürlichen beim Braten ausgetretenen Fleischsaft zum Salat geben und alles miteinander vermengen. Auf zwei Tellern anrichten.
Oder
– Den Salat auf zwei Tellern anrichten und das Fleisch mitsamt Flüssigkeit darauf anrichten.
– Ein paar Korianderblätter darauf verteilen.
Fertig. Guten Appetit. Dazu passt ein „frischer, spritziger Sommerwein, der Spaß macht“, so wie Isa und Jens ihn im Buch genießen. Wenn man will, kann man Reis dazu essen, ich persönlich brauch das aber nicht.
Eigentlich bemühe ich mich ja immer, beim Kochen Ordnung zu halten, aber manchmal sieht es anschließend eben doch aus wie bei Merle. Kleines Beispiel (bitte nicht nachmachen):
Ich wünsch euch viel Spaß beim Nachkochen!